Der Heilpraktiker:
Berufsbild und allgemeine Infos

Als Heilpraktiker*in kannst du alternative und ergänzende Therapien anbieten, um die Gesundheit deiner Patienten und Patientinnen zu fördern sowie Krankheiten zu behandeln. Dabei liegt der Fokus auf einer ganzheitlichen Herangehensweise, die Körper, Geist und Seele deiner Patienten und Patientinnen einbezieht.

Berufsbild

Was machen Heilpraktiker*innen?

Heilpraktiker*innen sind keine Ärzte oder Ärztinnen. Sie sind Experten und Expertinnen, die durch alternative Ansätze die konventionelle Medizin ergänzen.

Sie spielen eine wichtige Rolle im Gesundheitswesen, indem sie oft eng mit schulmedizinischen Fachkräften zusammenarbeiten, um eine umfassende Versorgung ihrer Patienten und Patientinnen zu gewährleisten.

Diese Zusammenarbeit zielt darauf ab, das Wohlbefinden der Patienten und Patientinnen ganzheitlich zu fördern und unterschiedliche Therapieansätze sinnvoll zu kombinieren.

Aufgrund ihrer Ausbildung ist ihr Aufgabengebiet sehr vielfältig:

Diagnosestellung
:
Heilpraktiker*innen führen Untersuchungen durch, um Krankheiten oder Beschwerden zu diagnostizieren. 
 
Therapie und Behandlung:
Sie wenden eine Vielzahl von Behandlungsmethoden an, darunter Akupunktur, Homöopathie, Kräutermedizin, Osteopathie und manuelle Therapien.
 
Beratung:
Heilpraktiker*innen beraten Patienten und Patientinnen umfassend zu Gesundheitsfragen, Ernährungsumstellungen und Lebensstiländerungen, um die Gesundheit zu fördern und Krankheiten vorzubeugen.
 
Prävention:
Eine wichtige Aufgabe der Heilpraktiker*innen ist die Prävention. Heilpraktiker*innen arbeiten mit Patienten und Patientinnen zusammen, um deren allgemeine Gesundheit zu verbessern und das Immunsystem zu stärken.
 
Individuelle Betreuung:
Heilpraktiker*innen bieten eine individuelle und ganzheitliche Betreuung, die sich auf die spezifischen Bedürfnisse und Bedingungen jeder einzelnen Patientin und jedes einzelnen Patienten konzentriert.
 
Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsberufen:
Obwohl Heilpraktiker*innen eigenständig arbeiten, kooperieren sie oft mit Ärzten und Ärztinnen, Physiotherapeuten und -therapeutinnen sowie anderen Gesundheitsdienstleistern und -dienstleisterinnen, um eine umfassende Betreuung zu gewährleisten.

Menschen aus unterschiedlichen beruflichen und mit diversen persönlichen Hintergründen entscheiden sich für eine Heilpraktikerausbildung. Typischerweise gehören dazu:

  1. Medizinische Fachkräfte: Ärzte und Ärztinnen, Krankenpfleger*innen, Physiotherapeuten und -therapeutinnen sowie Menschen aus anderen Gesundheitsberufen suchen oft nach einer Erweiterung ihres Wissens und möchten alternative Heilmethoden in ihre Praxis integrieren.

  2. Personen mit persönlichem Gesundheitsinteresse: Menschen, die eine Leidenschaft für Gesundheit, Wellness und ganzheitliche Heilmethoden haben, entscheiden sich häufig für diese Ausbildung, um ihre Kenntnisse zu vertiefen und anderen zu helfen.

  3. Berufsumsteiger*innen: Personen, die in ihrem aktuellen Beruf unzufrieden sind und eine sinnvolle, erfüllende Tätigkeit suchen, finden in der Heilpraktikerausbildung eine attraktive Möglichkeit zur beruflichen Neuorientierung.

  4. Angehörige von Pflegeberufen: Pfleger*innen und Altenpfleger*innen, die ihre Kompetenzen erweitern und ihre Patienten und Patientinnen besser unterstützen möchten, sehen in der Heilpraktikerausbildung eine Chance zur Weiterentwicklung.

  5. Eltern und Familienmitglieder: Menschen, die sich um die Gesundheit ihrer Familien kümmern und mehr über natürliche Heilmethoden erfahren wollen, entscheiden sich oft für diese Ausbildung.

  6. Selbstständige und Unternehmer*innen: Personen, die ein eigenes Gesundheits- oder Wellnessgeschäft eröffnen möchten, nutzen die Heilpraktikerausbildung als Grundlage für ihre berufliche Selbstständigkeit.

Die Heilpraktikerausbildung zieht allgemein Menschen an, die sich für ganzheitliche Gesundheit interessieren und ihre beruflichen Möglichkeiten erweitern möchten.

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Allgemeine Informationen

FAQ

Ihre Hauptaufgabengebiete als Heilpraktiker sind die Diagnose und Therapie der körperlichen und/ oder seelischen Beschwerden Ihrer Patienten. Hierbei verfolgen Sie einen ganzheitlichen Ansatz. Das bedeutet, dass Heilpraktiker Körper und Seele als ein Gesamtsystem betrachten. Kommt es in diesem System zu Störungen, kommt das Gleichgewicht durcheinander und es treten Beschwerden auf.

Um Ihren Patienten in dieser Situation weiterzuhelfen führen Sie eine sorgfältige Anamnese durch. In einem Erstgespräch fragen Sie nach den Beschwerden die den Patienten zu Ihnen führt. Auch mögliche Vorerkrankungen, sowie die Lebensumstände Ihres Patienten sind wichtige Aspekte eines Anamnesegesprächs. Je nach den Symptomen sind neben dem Gespräch auch Untersuchungen wie z.B. Abhören Teil des Erstkontakts. Ihre Behandlungstermine nehmen ca. 30 – 90 Minuten in Anspruch.

Auf Basis von Gespräch und Untersuchung können Sie dann die Diagnose stellen und in Folge eine geeignete Therapie entwickeln und mit dem Patienten besprechen. Als Heilpraktiker stehen Ihnen hierzu je nach Fertigkeiten und Kenntnissen vielfältige Methoden aus Naturheilkunde und Alternativmedizin zur Verfügung um die Beschwerden Ihres Patienten zu lindern. Hierzu gehören unter anderem:

  • Akupunktur
  • Aromatherapie
  • Atemtherapie
  • Autogenes Training
    Ayurveda
  • Bioresonanztherapie
    Chirotherapie
  • Cranio-Sacral-Therapie
  • Elektrotherapie
    Fußreflexzonen-Therapie
  • Homöopathie
  • Irisdiagnostik
  • Kinesiologische Diagnostik
  • Massage
  • Meditation
  • Osteopathie
  • Physiotherapie
  • Phytotherapie
  • Psychotherapie


Doch nicht nur die Behandlung der Patienten gehört zum Alltag eines Heilpraktikers. Praxisverwaltung und –organisation sind ebenso Teil des Aufgabenspektrums. So stellen z.B. auch Dokumentation, Abrechnung und Buchhaltung wichtige Tätigkeiten für den Heilpraktiker dar. Darüber hinaus sind Fort- und Weiterbildungen, häufig auch an Wochenenden wichtig um auf dem aktuellen Stand zu bleiben und gegebenenfalls neue Therapiemethoden in das eigene Angebotsspektrum mit aufnehmen zu können.

Ein Heilpraktiker in Deutschland hat im Rahmen seiner Tätigkeit als Heilpraktiker einige gesetzliche Verbote zu beachten. Diese Verbote sind in § 9 des Heilpraktikergesetzes festgelegt und umfassen unter anderem:

Verbot der Ausübung der Heilkunde, wenn eine übertragbare Krankheit oder eine sonstige Erkrankung des Heilpraktikers die Ausübung der Heilkunde gefährden könnte.
Verbot der Anwendung von Verfahren, die den Körper durchbohren oder Gewebe verletzen (z.B. Injektionen, Infusionen oder Blutentnahmen), sofern der Heilpraktiker keine entsprechende Erlaubnis besitzt.
Verbot der Anwendung von Verfahren, die geeignet sind, schwere Schäden am Körper hervorzurufen (z.B. experimentelle Therapien).
Verbot der Anwendung von Verfahren, die gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen, wie zum Beispiel die Verwendung von illegalen Drogen oder die Verschreibung von Betäubungsmitteln ohne entsprechende Erlaubnis.
Verbot der Anwendung von Verfahren, die gegen das Arzneimittelgesetz verstoßen, wie zum Beispiel die Anwendung von nicht zugelassenen Medikamenten oder die Verschreibung von Medikamenten, die nicht dem zugelassenen Anwendungsbereich entsprechen.

Es ist wichtig, dass ein Heilpraktiker sich an diese gesetzlichen Verbote hält, um sicherzustellen, dass er seine Tätigkeit als Heilpraktiker legal und im Interesse seiner Patienten ausübt.

Heilpraktiker in Deutschland dürfen gemäß dem Heilpraktikergesetz Injektionen geben, wenn sie hierfür eine spezielle Zulassung besitzen. Allerdings gibt es hierbei einige Einschränkungen und Regelungen zu beachten.

Die Durchführung von Injektionen gehört zu den invasiven Maßnahmen, die eine erhöhte Gefahr für den Patienten bedeuten. Daher müssen Heilpraktiker vor der Durchführung von Injektionen eine entsprechende Ausbildung absolviert haben und eine spezielle Erlaubnis vom Gesundheitsamt erhalten haben.

Zudem gibt es bestimmte Substanzen, die Heilpraktiker nicht injizieren dürfen, wie zum Beispiel Betäubungsmittel oder bestimmte Arzneimittel. Auch müssen Heilpraktiker die Hygienevorschriften einhalten und sich an die Regelungen des Infektionsschutzgesetzes halten.

Es ist daher ratsam, sich im Vorfeld genau zu informieren, welche Art von Injektionen ein Heilpraktiker durchführen darf und welche Voraussetzungen hierfür erfüllt sein müssen.

Die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitssektor, wie der zunehmende Ärztemangel, überfüllte Praxen und lange Wartezeiten, haben die Bedeutung von Heilpraktikern in Deutschland deutlich gesteigert. Heilpraktiker entlasten das Gesundheitssystem, indem sie Patienten alternative Wege der Behandlung bieten und somit die Versorgungslücken schließen.Positive Berufsaussichten:

  • Wachsende Nachfrage:
    Angesichts der Überlastung des Gesundheitswesens suchen immer mehr Menschen nach ganzheitlichen und komplementären Behandlungsmethoden. Heilpraktiker spielen eine wichtige Rolle bei der Versorgung von Patienten, die schnelle und individuelle Betreuung benötigen.
  • Entlastung des Gesundheitssystems:
    Heilpraktiker tragen dazu bei, dass Patienten, die keine akuten medizinischen Eingriffe benötigen, dennoch zeitnah behandelt werden können. Dies entlastet Ärzte und Krankenhäuser und sorgt für eine bessere Verteilung der Ressourcen.
  • Einkommensperspektive:
    Mit der steigenden Nachfrage nach ihren Dienstleistungen verbessern sich auch die Einkommensmöglichkeiten für Heilpraktiker. Insbesondere spezialisierte Fachgebiete wie Homöopathie, Osteopathie oder Naturheilverfahren sind gefragt und bieten gute Verdienstchancen.
  • Zukunftssicherheit:
    In Zeiten, in denen der Gesundheitssektor vor großen Herausforderungen steht, bietet der Beruf des Heilpraktikers nicht nur eine sinnvolle Tätigkeit, sondern auch eine zukunftssichere Perspektive. Die Digitalisierung und neue Gesundheitstrends eröffnen zusätzliche Chancen, die Reichweite und Wirkung der Heilpraktiker zu erhöhen.

Insgesamt bieten die aktuellen Entwicklungen im Gesundheitssektor Heilpraktikern eine ausgezeichnete Möglichkeit, ihre Rolle zu stärken und einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheitsversorgung zu leisten.

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Ausbilungsberatung
Studienberatung:

Unsere erfahrenen und freundlichen Berater*innen helfen dir kostenlos bei der Auswahl der für dich passenden Ausbildungsvariante und beantworten gerne alle organisatorischen Fragen.

Studienbetreuung:

Bei fachlichen Fragen während der Ausbildung kannst du – je nach Bedarf – deinen persönlichen Coach buchen.

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